Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Die Baugesellschaft Nettetal hat ambitionierte Ziele beim Klimaschutz. „Wir machen uns damit auf den Weg in Richtung Klimaneutralität“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Marcus Optendrenk auf der ordentlichen Hauptversammlung im Hotel Josten. In den Jahren 2008 bis 2018 hat die Baugesellschaft den Energieverbrauch pro Quadratmeter bereits um mehr als ein Drittel reduziert. Bei Neubaumaßnahmen erfüllt sie nicht nur die gesetzlichen Standards, sondern investiert auch in zusätzliche Innovationen. Das führt zu sinkendem Energieverbrauch bei den Mietern. Die Baugesellschaft versteht das als einen Beitrag zu aktivem Umweltschutz.

Als Beispiel nannte Optendrenk die Umstellung von alten Ölheizungen, wie zuletzt an der Kindter Straße in Schaag, wodurch dort eine Energieeinsparung von 25 bis 30 Prozent erwartet wird. Daneben steht die Veränderung im Heizungssystem der Bestandshäuser an. „Wir ersetzen sogenannte Einrohrheizungen, bei denen die Wärme über lange Strecken durch das Gebäude gebracht werden muss, durch moderne Zweirohrheizungen“, kündigte Optendrenk an. Dabei wird jeder Heizkörper direkt mit dem Heizkessel verbunden.

An der Hauptversammlung nahmen Christian Küsters (Grüne), Bürgermeister, als Vertreter des größten Gesellschafters Stadt Nettetal, Sparkassenvorstandsmitglied Siegfried Tomaßen als Vertreter des zweitgrößten Gesellschafters Sparkasse Krefeld und mehrere Kleinaktionäre der Baugesellschaft teil.

Das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr hat die Baugesellschaft Nettetal AG insgesamt gut überstanden und wirtschaftlich gutes Jahr 2020 abgeschlossen. 977 Wohnungen, 40 Heimplätze und elf Gewerbe befanden sich zum 31.12.2020 im Bestand der Baugesellschaft. Für Dritte wurden 312 Mietobjekte bewirtschaftet. Im Jahr 2020 wechselten 10,3 Prozent der Mieter ihre Wohnung. Die Leerstandsquote belief sich auf 1,2 % und war durch die Leerstände im Rahmen der Sanierung geprägt. Die sehr niedrige Durchschnittsmiete betrug zum 31. Dezember 4,84 Euro/m²/Monat. Durch die Bautätigkeit erhöhte sich die Bilanzsumme auf 40,25 Millionen Euro. Der Gewinn betrug am Jahresende 441.000 Euro, wovon die Dividende ausgezahlt und die verbleibende Summe für Investitionen im Unternehmen bleibt.

Im Jahr 2020 wurden die Häuser Gerberstraße 41 und 43 saniert und um vier Wohnungen aufgestockt. Das Bauprojekt Breslauer Straße 1 und 3 wurde aufgenommen. Dort entstehen 16 freifinanzierte und zwölf öffentlich geförderte Wohnungen. Erstmals hat die Baugesellschaft im Jahr 2020 eine Bilanzsumme von mehr als 40 Millionen Euro auszuweisen. Das ist die Folge des Neubaus, sie wird aber in den nächsten Jahren aufgrund der Bautätigkeit auch deutlich weiter wachsen. Trotz des Ausbaus der Geschäftstätigkeit beträgt die Eigenkapitalquote weiterhin mehr als 35 Prozent. Die Gesellschaft profitiert dabei von der kontinuierlichen Erhöhung des Eigenkapitals in den letzten gut 15 Jahren. Der als Wirtschaftsprüfer beauftragte Verband der Wohnungswirtschaft Rheinland/Westfalen hat der Baugesellschaft bestätigt, dass die Vermögens- und Ertragslage geordnet sei.

Auf dem Wohnungsmarkt in Nettetal ist die Lage gerade bei kleineren und ganz großen Mietwohnungen weiterhin angespannt. Zwar gibt es in Nettetal durchaus in einem größeren Umfang Neubautätigkeit in allen Stadtteilen. Diese erfolgt aber weitgehend im Bereich von Einfamilien- und Doppelhäusern, teilweise auch Reihenhäusern. Das entlastet indirekt auch den Mietwohnungsmarkt, denn viele junge Familien wechseln dann aus kleineren Wohnungen in das Eigenheim.

Dennoch werden die beiden öffentlichen Wohnungsbauunternehmen GWG Kreis Viersen und Baugesellschaft Nettetal einen sehr maßgeblichen Anteil des zusätzlichen Wohnungsbedarfes im Mietwohnungsbau decken müssen, wenn die Situation in diesem Marktteil entspannt werden soll. „Deshalb setzen wir unsere Neubautätigkeit beschleunigt weiter fort“, so Optendrenk. Ein guter Ausblick auf das Wohnungsangebot und die Klimafreundlichkeit des Wohnens in Nettetal.